84,8% der deutschen Arbeitnehmer würden gerne ein Sabbatical nehmen. Zu diesem Ergebnis kam eine Studie im Auftrag von Viking. Reisen, berufliche Neuorientierung und eine Auszeit vom Jobstress sind die genannten Hauptgründe.
Das Prinzip der bezahlten Auszeit rückt damit weiter in die Mitte der Gesellschaft. Verschiedene Optionen eines Sabbatjahres – Rückstufung auf Teilzeit oder vollständige Freistellung, Kündigung oder Lohnfortzahlung und Dauer des Sabbaticals – machen es zu einem diskussionsintensiven Thema für das Personalwesen. Bisher gibt es in Deutschland jedoch keinen Rechtsanspruch auf eine Freistellung vom Arbeitgeber. Um treue und gute Mitarbeiter zu halten, die eine gewisse Zeit vom Job aussetzen wollen, kann es sich dennoch lohnen, ein eigenes Konzept auszuarbeiten.
So bieten 15% der Unternehmen in Deutschland bereits Programme für ihre Mitarbeiter an. Viele setzen dabei auf das 5-Jahres-Modell: Der Mitarbeiter arbeitet 4 Jahre Vollzeit mit reduziertem Einkommen, bekommt dieses jedoch auch im 5. Jahr, seiner Freistellung, weitergezahlt. Zudem gilt oft, dass ein solches Zeitkonto erst nach drei Jahren Betriebszugehörigkeit eröffnet werden kann. So soll die Rückkehr des Mitarbeiters gesichert werden.
Die Vorteile sind allerdings auch für den Arbeitgeber bedeutend: Aus dem Sabbatjahr zurückgekehrte Mitarbeiter sind motivierter, erholter und entspannter. Verbringen sie das Jahr im Ausland, steigt außerdem die interkulturelle Kompetenz.
Damit Unternehmen und Angestellter von einem solchen Sabbatjahr-Abkommen profitieren können, ist es notwendig, bereits im Voraus genaue Regelungen zu treffen: Kündigungsschutz, Arbeitsplatz nach Rückkehr, Umgang mit Krankheitstagen während der Freistellung und Schutz des Zeitkontos sollten in einem Vertrag festgehalten werden. So gelingt die beidseitige Absicherung.
Besonders lohnt sich die bezahlte Auszeit übrigens für erfahrene Mitarbeiter: Wie die Viking-Studie zeigte, bleiben Angestellte über 45 Jahren ihrem Arbeitgeber nach dem Sabbatical besonders treu.