Windows 7 Support läuft aus: Das ist zu tun

Microsoft stellt am 14. Januar mit einem letzten Sicherheitsupdate den Support für Windows 7 ein. Zugegeben: eine große Überraschung ist das nicht – das Ende steht bereits seit 2012 fest. Gut ein Viertel aller User arbeitet dennoch nach wie vor auf dem beliebten Betriebssystem. 

teaserWindows 7 Support läuft aus: Das ist zu tun

Im Vergleich mit vielen Vor- und Nachfolgern genießt Windows 7 einen guten Ruf in der Online-Community. Das Betriebssystem gilt als vergleichsweise stabil, anwenderfreundlich und sicher. Damit soll jetzt Schluss sein: Nach Support-Ende wird dringend davon abgeraten, weiter mit Windows 7 Geräten auf das Internet zuzugreifen.

Wie eine Reise in die Tropen ohne Impfung“ - so lässt sich die Nutzung von Online-Diensten von veralteten Betriebssystemen recht treffend beschreiben. Ohne kontinuierliche Sicherheitsupdates sind die Arbeitsgeräte anfällig für Online-Schädlinge aller Art – und auch aktuelle Browser-Versionen werden dann potenziell nicht mehr unterstützt.

Für Windows 7-Nutzer besteht also in jedem Fall dringender Handlungsbedarf. Dass das nicht zwangsläufig mit der Anschaffung neuer Hardware zu tun hat, zeigt ein Blick auf eine ganze Reihe von Optionen: 


1. Kostenloses Update auf Windows 10 für Privatkunden

Der vergleichsweise unaufwändigste Weg steht nur Privatkunden offen: Microsoft stellte zur Markteinführung von Windows 10 ein kostenloses Update für Windows 7-Kunden zur Verfügung. Offiziell ist das Zeitfenster für das Update zwar bereits abgelaufen, für Privatkunden funktioniert es allerdings nach wie vor. Unternehmen sind von dieser Option ausdrücklich ausgenommen.


2. Kostenpflichtige Update-Verlängerung „ESU“

 Durch das „Extended Security Update“-Programm (ESU) von Microsoft können sich Unternehmen eine Gnadenfrist von maximal drei Jahren erkaufen, in denen nach wie vor die wichtigsten Sicherheitsupdates für Windows 7 ausgeliefert werden. Die Möglichkeit von den ESUs Gebrauch zu machen ist streng an Business-Kunden gebunden und steht beispielsweise Unternehmen offen, die Volumenlizenzen erworben haben. KMU blicken dabei nicht zwangsläufig in die Röhre: Sie sollen die Möglichkeit bekommen, auch für einzelne Rechner die Update-Verlängerung zu buchen – zumindest dann, wenn sie bislang die „Professional-“ oder „Enterprise-“Versionen nutzen.

Der verlängerte Business-Support kann bei steigenden Kosten jedes Jahr um jeweils ein weiteres Jahr verlängert werden. Kunden, die von dieser Lösung Gebrauch machen, erhalten individuelle Installationsschlüssel, die nach Ablauf eines Jahres erneuert werden müssen. Eine langfristige Lösung ist ESU aber auf keinen Fall – nach drei Jahren ist dann endgültig Schluss. Technisch ist die erfolgreiche Nutzung des ESU-Supports an die Installation diverser Updates gekoppelt, die bereits auf den Rechnern installiert sein müssen.

 

3. Neue Hardware kaufen

Richtig attraktiv möchte Microsoft sein ESU-Programm den Business-Kunden nicht machen. Der IT-Gigant spekuliert wohl auf die Anschaffung einer komplett neuen Computer-Ausstattung mit aktuellem Betriebssystem. Windows 10 genießt zwar keinen so guten Ruf wie Windows 7, dafür ist ein Support-Ende zum derzeitigen Zeitpunkt noch nicht absehbar. Das dürfte vielen Business-Kunden Grund genug sein, sich die Neuanschaffungs-Alternative zumindest einmal genauer anzusehen. Unternehmen, die auf einer recht alten Computerausstattung arbeiten, werden um die Anschaffung neuer Geräte nicht herum kommen, sofern sie bei Windows bleiben möchten. Es lohnt sich also unbedingt im Voraus zu testen, ob die genutzten Geräte überhaupt für das aktuelle Windows-Betriebssystem geeignet sind.

  

4. Nach Alternativen umsehen

Wer es den Microsoft-Vertriebsstrategen nicht ganz so leicht machen möchte, sieht sich womöglich bereits nach Alternativen um. Linux & Co dürften gerade für kleine Unternehmen mehr als nur einen Blick wert sein. Linux Mint ist ein kostenfreies Open Source Produkt, das auch für Umsteiger attraktiv ist: Viele bewährte Windows-Funktionen funktionieren hier ebenfalls und auch die Desktopgestaltung ist dem Microsoft-Flaggschiff gar nicht so unähnlich. Ein Security-Support ist bis 2023 garantiert. Wer sich nicht sicher ist, ob er den Umstieg wagen will, kann Linux Mint auch problemlos von einem USB-Stick oder einer externen Festplatte starten und erst einmal antesten.

  

Fazit: Keine Zeit verlieren

Auch wenn sich mehrere Millionen User nur schwer von ihrem vertrauten Betriebssystem trennen können, bleibt spätestens im Januar 2020 keine Wahl mehr: Mit dem Ende der Security-Updates ist Windows 7 faktisch Geschichte. Das ESU-Angebot von Microsoft ist maximal eine vorübergehende Lösung bis 2022. Spätesten dann sollte Windows 7 gänzlich von allen Business-Rechnern verschwunden – und ein würdiger Nachfolger etabliert sein.

Datum: 9 December 2019, 18:12 pm   |   Autor: FL
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