Unternehmen schreiben sich schon seit Jahren ein zentrales Thema auf ihre IT-Fahne: Die Anpassung des SAP-Portfolios an die Herausforderungen des digitalen Zeitalters. Speziell der Betrieb und das Management der SAP-Applicationen stehen hier im Fokus. In früheren Jahren schien es ausreichend, beim Application Management auf den prozess- und governancegetriebenen Ansatz zu bauen. Lapidar ausgedrückt: Hauptsache, die Anwendungen laufen. Doch diese Zeiten sind längst vorbei und die Herausforderungen im SAP Application Management werden für die Unternehmen zunehmend komplexer und drängender.
Das Beratungshaus itelligence beauftragte aus diesem Grund im Jahr 2018 die PAC – a teknowlogy Group Company für eine Marktforschungsstudie unter 207 IT- und SAP-Managern in Europa. Die aktuell vorgelegte Studie bietet einen Einblick in die dringlichsten Aufgabenfelder des Application Managements und zeigt den Ist-Zustand auf.
Fast alle Unternehmen (96 %) stehen vor der Situation, dass ihre SAP-Landschaften durch permanente Anpassungen mittlerweile einen sehr hohen Individualisierungsgrad aufweisen. Die hybriden IT-Landschaften umfassen häufig Public- und Private-Cloud-Modelle sowie Legacy-IT und (out-) gesourcte, eigenständig betriebene Infrastrukturen.
Jedwede Umstrukturierung im Portfolio erzeugt deshalb komplexe Herausforderungen. 91 % der Befragten gehen davon aus, dass die entsprechenden Aufgaben kaum noch von den betriebsinternen IT-Abteilungen gestemmt werden können. Hinzu kommen Personalengpässe und Kostendruck.
Demgegenüber steht der Wille, das Application Management auf die Automatisierung der Unternehmen vorzubereiten und in den Bereichen Geschwindigkeit, Agilität und Effizienz verbesserte Leistungen zu erringen. Compliance, Sicherheit und konsistente End-to-End-Governance müssen über mehrere Infrastrukturplattformen und vielfältige Anwendungen gewährleistet werden.
Vor allem Cloud-Applicationen sind in vielen Unternehmen schon selbstverständlich geworden. Die Cloud-Variante der ERP-Suite (SAP S/4HANA) haben 39 % aller Unternehmen implementiert. 56 % nutzen die Cloud-Plattform und Leonardo oder planen ihren Einsatz in absehbarer Zeit. 53 % verwenden Analytics Cloud.
Auch für separate Prozesse werden Applicationen eingesetzt. 63 % nutzen Ariba für Beschaffung und Einkauf, 77 % verwenden Successfactors im Bereich Human Capital Management. 41 % der Befragten haben das Management ihrer SAP-Systeme schon jetzt automatisiert oder nutzen KI-Technologien. Von den Unternehmen, die bisher darauf verzichtet haben, sind 46 % an einem solchen Einsatz interessiert.
Möglich werden diese Umstrukturierungen der SAP-Landschaft in vielen Fällen nur durch die Beauftragung externer Dienstleister. 79 % der befragten Manager nutzen dafür Nearshore-Ressourcen und 69 % setzen das Offshoring ein. Im Leistungsvergleich scheinen die Nearshoring-Ressourcen stärker zu überzeugen, denn 46 % aller Studienteilnehmer glauben, dass deren Anteil zukünftig noch ansteigen wird.
Sowohl beim Hosting von Anwendungen als auch beim SAP-Management zeigen 66 % der Unternehmen eine Präferenz für die Zusammenarbeit mit externen Dienstleistern. Hier geht es um mehr als das reine Outsourcing. Technische Fähigkeiten, brachenspezifisches Know-how und die Innovationsfähigkeit der externen Partner kann und soll zu einer effektiveren Business-Transformation führen, die allein von Unternehmerseite häufig nicht zu schaffen wäre. Erfahrungen im Bereich der Cloud-Migration haben die positiven Auswirkungen solch enger Verzahnungen ins Bewusstsein gestellt. In diesem Sinne wird den externen Dienstleistern auch in Zukunft eine tragende Rolle bei der Business-Transformation zukommen.