Resilienz als Schlüsselfaktor – BSI-Lagebericht 2018 verweist auf zentrale Sicherheitsschwächen deutscher Unternehmen bei Cyberangriffen

teaserResilienz als Schlüsselfaktor – BSI-Lagebericht 2018 verweist auf zentrale Sicherheitsschwächen deutscher Unternehmen bei Cyberangriffen

Die aktuelle Analyse des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) belegt: 92 % aller deutschen Unternehmen schätzen das Gefährdungsrisiko durch Cyberattacken als kritisch ein. Von mangelndem Sicherheitsbewusstsein kann also längst keine Rede mehr sein. Entsprechend sorgen 89 % der Befragten für zentrale oder selektive Netzwerkabsicherungen, 86 % verwenden Antivirus-Software. Außerdem setzen rund zwei Drittel aller Unternehmen Systeme zur Datenverschlüsselung ein oder bieten Mitarbeiterschulungen zum Thema Datensicherheit an.

Trotzdem bewirken diese Maßnahmen keinen ausreichenden Schutz, wie die  Zahlen belegen: 2017 wurden 70 % aller deutschen Unternehmen und Institutionen von Cyberattacken heimgesucht. Dabei drangen die Kriminellen in rund 50 % aller Fälle erfolgreich in die Systeme ein. Malware-Attacken gelangen am häufigsten auf Netzinfrastrukturen und Webseiten, gefolgt von Datendiebstahl und Angriffen. Die Quote ist nach wie vor hoch. 

 

Erfolgreiche Cyberangriffe erzeugen hohe Folgekosten 

Wie die häufigsten Maßnahmenpakete zeigen, steht vor allem eine Sorge im Vordergrund: die Angst vor Datendiebstahl. Bei genauer Betrachtung der statistischen Werte zeigt sich aber, dass 80 % aller erfolgreichen Cyberangriffe für ganz andere Probleme sorgen. Dazu gehören Manipulationen und Störungen der Webpräsenz, Zusammenbruch der Netzwerke, Betriebs- und Produktionsausfälle.

Hierdurch entstehen den Unternehmen hohe Folgekosten. Die finanziellen Schäden ergeben sich nicht allein aus Produktionseinbußen und Instandsetzungskosten. Auch Imageschäden, Vertrauensverlust bei den Kunden und Aufwendungen zur polizeilichen Aufklärung schlagen zu Buche. 

 

Resilienz durch Notfallstrategien und ganzheitliche Konzepte sind gefragt 

Nur 58 % aller Unternehmen haben bislang Notfallpläne oder Störfallanweisungen entwickelt. Sie sorgen bei gravierenden Cyberattacken für nützliche Hilfestellungen, um die zügige Wiederherstellung der Betriebsabläufe zu garantieren. Je besser die die Notfallstrategien entwickelt sind, umso wahrscheinlicher können Folgekosten von Cyberangriffen gesenkt werden.

Diese Resilienz für Störfaktoren ist die entscheidende Schlüsselkompetenz der Zukunft. Ebenso wichtig sind ganzheitliche Sicherheitskonzepte. Nur ein Viertel aller Unternehmen verfügt über ein Cyber-Sicherheits-Monitoring. In Zeiten, in denen der automatisierte Datenaustausch auf dem Vormarsch ist, gewinnen derartige Maßnahmen immer größere Bedeutung. So bleibt zu sagen: Die Unternehmen haben in den letzten Jahren viel zur IT-Sicherheit getan, aber die Hände können sie noch längst nicht in den Schoß legen.

Datum: 19 October 2018, 9:10 am
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