Der Chief Data Officer (CDO) ist in vielen Unternehmen eine gefragte Person. Ihn beschäftigt zunehmend jedoch verschiedene Fragen: Wie kann das Asset "Daten" effizient monetarisiert werden? Welche Entwicklung hinsichtlich des Managements ist zu erwarten? Wie ist zu erreichen, dass alle Angestellten und alle Stakeholder zugleich die Perspektive einnehmen „Daten als Kapital und Investition in die Zukunft“?
Im Zuge des immer rasanteren Wachstums an Daten in allen Lebensbereichen verschiebt sich die Perspektive auf die unternehmerische Datenflut. Daten sind längst nicht mehr Beiwerk, sie müssen weit mehr, als nur adäquat gespeichert und aufbereitet werden, um dem Kern des Geschäftes zuträglich zu sein. Daten sind essentiell. Kundenverhalten und Mitarbeiterproduktivität zu beobachten, messen, verstehen und zu optimieren ist die zentrale Herausforderung des Unternehmens im fortgeschrittenen 21. Jahrhundert. Und vielen Unternehmen ist das durchaus bewusst. Daher werden selbstverständlich teure Datenanalysten eingekauft, wo viele Daten zu analysieren sind. Design Thinking ist in der Produktentwicklung fest etabliert. Aber weiß die rechte Hand, was die linke macht? Data Thinking ist die Symbiose aus Design Thinking und Data Science. Das fundamentale und umfassende Verständnis, das auf allen Ebenen und in ganzer Breite des Unternehmens alle Daten als zentrales Gut erkannt, begriffen und gelebt werden.
Die Digitalisierung ist etabliert, aber noch nicht abgeschlossen. Im Rückblick auf die vergangenen Jahre, die neuen Tech-Giganten und den Wandel der herkömmlichen Wirtschaftszweige lässt sich sagen: Unternehmen können gemessen werden an ihrer Kompetenz, mit Daten und Digitalisierung umzugehen. Während viele Häuser anfänglich manchmal nur widerwillig und mühsam, inzwischen oft zähneknirschend oder unsicher mit den Konsequenzen ihrer Reformation zum Digitalen umgehen, gibt es einige Unternehmen, die auf einem anderen Level angekommen zu sein scheinen. Unternehmen, die ihre Daten beherrschen, die ihre Daten auf jeder Prozessebene beständig im Blick halten, sind stets im Vorteil gegenüber Firmen, die Daten lediglich isoliert betrachten. Bei der ganzheitlichen Betrachtung des Datenflusses können punktgenaue Entscheidungen in die Zukunft hinein getroffen werden.
Data Thinking ist, wenn Unternehmen vollumfänglich ihren individuellen Bedarf erkennen und ihren kontinuierlich fruchtbaren Umgang mit allen anfallenden Informationen beherrschen.
Ziel des Konzeptes Data Thinking ist es, dass innerhalb eines Unternehmens alle Projekte als Daten-Projekte begriffen werden – über alle Angestellten hinweg, vom System Engineer bis zum CEO. Und, dass die Perspektive auf die digitalen Facetten jeglicher Projekte im Denken, Planen und Umsetzen stets präsent ist. Mehr noch: Die Datensicht muss maßgeblich sein, um dem Unternehmen eine digitale Entwicklung hin zu echter Innovation zu ermöglichen. Das ist mehr, als lediglich eine weitere Strategie zur Digitalisierung umzusetzen. Data Thinking meint, dass alle Abteilungen den unternehmerischen Datenprozess und ihre Beiträge dazu erkenne und steuern müssen. Ein Unternehmen, dass Data Thinking umgesetzt hat, ist tatsächlich im digitalen Raum angekommen.