Bis zu 90 Prozent aller Conversions können dem Post View attribuiert werden. Trotzdem setzen die meisten Online-Marketer keine Post View Conversions als Metrik für ihre Kampagnen ein. Woran liegt das? Und was sind Post View Conversions eigentlich? Wir stellen Ihnen das Konzept vor:
Darunter versteht man Konversionen, die unter Berücksichtigung reiner Werbeeinblendungen stattfinden. Dem Nutzer wird ein Werbebanner eingeblendet, aus unterschiedlichen Gründen klickt er jedoch nicht darauf. Konvertiert der Nutzer innerhalb einer festgesetzten Frist – zum Beispiel, indem er die Seite am nächsten Tag manuell aufruft –, kann der Kauf trotzdem dem Werbebanner zugesprochen werden, da dieses die nötige Awareness geschaffen hat.
Die Messung von Post View Conversions ist leider deutlich schwieriger als die Messung eines Klicks. Denn während der Klick eine exakt nachvollziehbare Handlung darstellt, die man digital problemlos verfolgen kann, ist das bei der bloßen Einblendung nahezu unmöglich. Ist ein Nutzer in die Lektüre des dargebotenen Contents vertieft, nimmt er möglicherweise selbst ein prominent platziertes Banner nicht wahr. Diese Bannerblindheit (Banner Blindness) tritt außerdem häufig bei mehreren Bannern pro Webseite auf.
Aus diesem Grund haben das IAB (Interactive Advertising Bureau) und der MRC (Media Rating Council) eine Definition für gesehene Online-Werbung verfasst: Demzufolge gilt eine digitale Werbeanzeige erst dann als gesehen, wenn sie mindestens eine Sekunde zu 100 Prozent im sichtbaren Bereich eingeblendet wurde. Das sind die Grundvoraussetzungen, um eine Sichtkontakt-Chance anzunehmen.
Trotz dieses Versuchs, handfeste Kriterien für eine Post View Conversion einzuführen, messen sie nur die wenigsten Online Marketer. Zu groß sind die Ängste vor Cookie Dropping oder Cookie Spamming. Mithilfe dieser Maßnahmen wurden in der Vergangenheit willkürlich sog. View-Cookies gesetzt, um einen möglichst hohen Post View Traffic zu generieren. Insbesondere in bestimmten Teilen des Affiliate Marketing war dies lange Zeit eine gängige Praxis.
Gerade aufgrund des noch immer praktizierten Cookie Droppings verzichten viele Marketer auf eine Messung der Einblendungskonversionen. Die Angst, sich in unseriöse Machenschaften zu verstricken, ist zu groß. Doch vielen ist bewusst, dass immer weniger Nutzer heutzutage überhaupt noch auf Display Banner klicken. Einer comScore Studie zufolge tun dies überhaupt nur noch 16 Prozent der Konsumenten jemals bei einer Online-Anzeige. Gleichzeitig sind nur 8 Prozent der Klicker für 85 Prozent der Klicks verantwortlich. Ein deutliches Ungleichgewicht. Wie die Studie außerdem zeigen konnte, klicken vornehmlich jüngere und ältere Nutzer auf Anzeigen. Also solche, die noch über wenig digitale Erfahrungen verfügen. Das macht erfolgreiche CTRs schwer.
Doch alle anderen Online-Nutzer sehen die Banner natürlich auch. Aus verschiedenen Gründen entscheiden sie sich dagegen, direkt auf den Banner zu klicken. Vielleicht geben sie die Webseiten-URL lieber direkt ein, vielleicht suchen sie über Google oder konvertieren erst bei der vierten Einblendung eines Banners. Waren die anderen Bannereinblendungen deswegen unnötig? Sicherlich nicht. Die Messung von Post View Conversions kann helfen, diese Wirkung sichtbar zu machen.