Schon wieder weint er, der Himmel der Ungläubigen. Diesmal ist es der vermeintliche Moloch Big Data, der auf die IT-Abteilungen herabregnet. Allerorten verbreitet sich der Mythos von einem Abschwung der Entwicklung. Was ist allerdings dran, am bevorstehenden Niedergang der Wirtschaft durch Datenüberflutung? Sind die Geister wirklich so dienstbeflissen, dass man sie jetzt nicht mehr los würde?
Durch den Einsatz ständig verbesserter Technik wird es möglich, immer größere Datenmengen blitzschnell zu analysieren. Hieraus lässt sich fraglos ein erheblicher Wettbewerbsvorteil erzielen. Eine enorme Missdeutung der Lage führt allerdings oft zu wenig Vertrauen – und der Big Data Lüge.
Für Big Data direkt gibt es keine exakte Definition. Ursprünglich hat man darunter eine Informationsmenge verstanden, die für für den zu verarbeitenden Computer zu groß geworden war. Damit entstanden technologische Neuheiten wie Google MapReduce und das Open-Source-Pendant Hadoop von Yahoo. Im Ergebnis können unter Zuhilfenahme dieser Werkzeuge jetzt weitaus größere Datenmengen verarbeitet werden. Und dies nicht alleine nur dann, wenn sie zuvor in entsprechenden Datenbanken strukturiert und einheitlich zusammengefasst waren.
Somit waren es die Internetanbieter, die sich maßgeblich als führende Anwender dieser neuen Werkzeuge herauskristallisierten. Sie verfügen über die größten Datenmengen und haben ein brennendes finanzielles Interesse, aus den gesammelten Daten möglichst großen Nutzen zu ziehen. So lassen sich heute große Datensätze, auch solche mit variablen Datentypen, in einem spaltenbasierten Data Warehouse einfach skalieren.
Es lässt sich daher unschwer erkennen, dass die künstlich eingeleitete Götterdämmerung von Big Data in den Bereich der Sagen und Mythen eingeordnet werden muss. Big Data wird mehr und mehr zu unserer Lebensrealität. Die Gesellschaft muss sich von dem Gedanken freimachen alles der Kausalität nach beurteilen zu wollen, sondern sich zunehmend auf Korrelationen einlassen. Die Frage nach dem Warum wird zweitrangig – das Was erhält Erstrangigkeit. Baron Münchhausen lässt also auch in Sachen Big Data wieder schön grüßen.