Google und Facebook bieten sie an – und das Start-up um die Ecke auch. Die Rede ist von Zusatzleistungen für Mitarbeiter, neudeutsch: Mitarbeiter Benefits. Richtig eingesetzt, können sie das entscheidende Zünglein an der Waage sein, wenn eine Fachkraft die Wahl zwischen zwei Arbeitgebern hat. Und tatsächlich zeigt eine kununu-Studie, dass strategisch gewählte Zusatzleistungen Motivation und Arbeitszufriedenheit steigern können und zur langfristigen Mitarbeiterbindung beitragen. Doch Vorsicht: Eine ungerechte Bezahlung können die Zusatzleistungen nicht kompensieren.
Erfolgreich sind die Benefits vor allem, wenn sie individuell auf jeden Mitarbeiter angepasst werden. So erhält der Pendler aus der nächsten Großstadt eine Bahncard, die Mutter aus der Nachbarstadt einen Firmenwagen. Der Kollege aus der IT profitiert stattdessen über eine ausgeweitete Homeoffice-Lösung.
Gerade KMU, die über keine umfangreichen Mittel für Boni verfügen, können sich so effektiv positionieren. Doch es muss nicht immer die große Geste sein – auch kleine, vergleichsweise günstige Aufmerksamkeiten stärken die Zufriedenheit und das Verbundenheitsgefühl. Dazu gehören etwa der Präsentkorb zu Arbeitsbeginn, Geburtstagskuchen oder ein Tag der offenen Tür für die ganze Familie. So gelingt effektives Employer Branding. Gerne angenommen werden zusätzliche Mitarbeiterhandys, kostenlose Verpflegung oder Massagen.
Doch laut der kununu-Studie beherzigen das noch zu wenige Unternehmen. Stattdessen verteilen sie gut gemeinte Benefits, die an den Wünschen der Arbeitnehmer vorbeigehen. So setzen Personalabteilungen vor allem auf einen festen Parkplatz – der von Mitarbeitern gerade mal auf Platz 8 genannt wird – flexible Arbeitszeiten und freie Internetnutzung. Angestellte setzen andere Prioritäten: Am wichtigsten ist ihnen zwar auch die flexible Arbeitszeit, dicht gefolgt von Homeoffice-Möglichkeiten. Auf Platz 3 mit 27 % steht überraschend die Erlaubnis, den eigenen Hund mit ins Büro bringen zu dürfen. Die größte Abweichung konnte kununu übrigens bei Mitarbeiterevents verzeichnen: Während Arbeitgeber diese auf Platz 5 der beliebtesten Mittel wählten, lagen sie bei den Arbeitnehmern abgeschlagen auf Platz 17.
Es zahlt sich also aus, bereits im Bewerbungsgespräch nach den Wünschen des potenziellen Mitarbeiters zu fragen. Möglicherweise lässt sich durch entsprechende Zusatzleistungen günstig eine wertvolle Fachkraft gewinnen!