Zur industriellen Fertigungsoptimierung bietet sich das aus der Automotiv-Branche bekannte System der Lean Montage an. Wesentliche Pfeiler dieses Montagesystems sind die Vermeidung von Verschwendung von Ressourcen und die kontinuierliche Verbesserung der Prozesse zur Wertschöpfungssteigerung. Mit die wichtigsten Punkte bei der Lean Montage sind die Optimierung der Betriebsmittel sowie die kontinuierliche Mitarbeiterschulung.
Die Philosophie der Lean Montage, auch "Schlanke Produktion" genannt, setzt auf die Trennung von Wertschöpfung und Verschwendung, wobei die Verschwendung im besten Fall komplett vermieden wird. Der Fokus liegt dabei auf der Schaffung freier Kapazitäten bei einer Maximalauslastung der Kapazitäten, wodurch zuvor entstandene Rückstände abgearbeitet werden können.
Als oberstes und damit fundamentales Prinzip gilt es, bei der Produktion Verschwendungen zu vermeiden. Wertschöpfende Aktivitäten im Produktionsverfahren erhöhen so den Produktwert für den Kunden. Tätigkeiten ohne Werschöpfungspotenzial wie z.B. Forschung oder Planung gehören jedoch unmittelbar zur Produktentwicklung und werden daher in Kauf genommen.
Als Nächstes muss die Perfektionierung des Produktionssystems ins Auge gefasst werden. Die kontinuierliche Verbesserung aller Systemprozesse unter Einbeziehung von fortlaufenden Mitarbeiterschulungen und der Einführung eines Ideenmanagements sollen dazu führen, dass mit jedem Verbesserungsschritt weitere Fehler und Verschwendungen erkannt werden können, um die Fehler zu beheben und die Verschwendung fortschreitend reduzieren zu können.
Zur technischen Umsetzung der Lean Montage gehört die Installation und Bereitstellung sämtlicher Informationen über die zu montierenden Produkte. So können die Mitarbeiter die einzuhaltenden Taktzeiten und die notwendige Abfolge der Montageschritte im Überblick behalten und eine effiziente Montage gewährleisten. Standardisierung von sich wiederholenden Produktionsschritten ermöglicht eine Sicherung der gesamten Prozessstabilität und Tätigkeiten, die nicht der Wertschöpfung dienlich sind, können schneller erkannt und eliminiert werden.
Neben der Einführung des Null-Fehler- und des Fließprinzips, bei dem die Produkt- und Prozessqualität und der durchgängige Informations- und Produktionsfluss im Fokus steht, gehört das Pull-Prinzip ebenfalls zu den tragenden Elementen im Lean Management. Die Vermeidung der Weitergabe von Fehlern an Folgeprozesse ist unerlässlich in der Philosophie des Lean Managements. Dem Pull-Prinzip liegen konkret vorliegende Kundenaufträge zugrunde. So kann der Steuerungsaufwand gering und die Materialbestände niedrig gehalten werden.
Insbesondere werden durch den Einsatz der Lean Montage typische Probleme der Inselfertigung ausgeschlossen. Dieses Montagesystem ermöglicht eine flexiblere und erhöhte Reaktionsfähigkeit und ermöglicht durch die auf den Produktionsprozess genau abgestimmte Planung und Abfolge der Arbeitsstationen eine optimale Nutzung der Kapazitäten. Sowohl Kapital als auch Mitarbeiter können so bestmöglich eingesetzt werden. Da das Produkt im System des Lean Managements planvoll strukturiert die Fertigung durchläuft, können gegebene Liefertermine gut eingehalten werden und Folgeaufträge durch den optimalen Einsatz von Kapazitäten ausgeführt und Auftragsrückstände vermieden werden.