Seit dem 25. Mai 2018 gilt die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO). Doch diese wird längst nicht von allen Beteiligten bejubelt. So befürchtet die Vereinigung der bayerischen Wirtschaft (vbw) beispielsweise, dass die strenge Regelung unter Umständen zu einer Behinderung für Zukunftstechnologien werden könnte.
In der heutigen Zeit ist immer öfter von Big-Data-Anwendungen zu hören, die viele Arbeitsvorgänge aufgrund ihrer Analysen erleichtern. Doch diese können, laut einer vbw-Studie, durch die neue Datenschutz-Grundverordnung nicht wie gewünscht entwickelt werden. Darunter leidet schließlich die gesamte Produktdistribution.
Der vereinheitlichte Datenschutz in ganz Europa erlaubt zudem einige nationale Öffnungsklauseln, sodass trotz DSGVO noch Unterschiede auszumachen sein werden. Die Verordnung sieht außerdem vor, dass die Bürger mehr darüber bestimmen können, was mit ihren Daten geschieht. Wenn ein Unternehmen diese zu Geschäftszwecken verwenden will, muss es hierfür nun erst eine Einwilligung einholen. Gleiches gilt für den Fall, dass es die Daten weitergeben will.
Viele Unternehmen sehen beim konkreten Einsatz der DSGVO noch einige Hürden, insbesondere durch bestimmte Datenschutzauflagen. Der Meinung sind fast zwei Drittel aller deutschen Firmen (ungefähr 63 %). Der Datenschutz wird vielfach als das größte Hindernis beim Einsatz und der Entwicklung neuer Technologien angesehen. Das wurde in einer repräsentativen Befragung deutlich, an der über 600 Unternehmen teilnahmen und die im Auftrag des Bitkom durchgeführt wurde.
Insbesondere der Handel empfindet die DSGVO als eine deutliche Behinderung beim Einsatz diverser neuer Technologien. Vier von fünf Unternehmen aus dieser Branche (rund 80 %) gaben dies in der Umfrage an. Und auch viele Firmen aus der Industrie sind mit der neuen Verordnung nicht einverstanden: Immerhin 57 % der befragten Unternehmen sehen den Datenschutz als Hürde und im Dienstleistungssektor sind 53 % dieser Meinung.