Nur die USA übertrumpfen Deutschland in den Durchschnittskosten für Cyberangriffe: Laut der aktuellen Cost of Cybercrime Studie von Accenture und dem Ponemon Institute gaben die deutschen Unternehmen 2017 im Schnitt 9,4 Millionen Euro für Cyber Security aus. Das lag insbesondere an WannaCry und NotPetya, die in diesem Jahr mit ihrer Erpressungsmasche für Aufsehen sorgten.
Damit erlebten deutsche Unternehmen den stärksten Kostenzuwachs, denn 2016 betrugen die Durchschnittskosten noch 6,57 Mio. Euro. Weltweit sieht die Lage jedoch nicht besser aus: Im letzten Jahr stiegen die Kosten um 23 Prozent, im Fünfjahreszeitraum waren es sogar 62%. Das zeigt: Die Gefahren in der Online-Welt nehmen massiv zu, doch das richtige Wissen zur Prävention fehlt oftmals noch. Das Mitarbeiterverhalten wird damit immer entscheidender, wenn diese aus Desinteresse, Unachtsamkeit oder Unwissenheit Tor und Tür für Hacker öffnen.
Und auch das geschieht häufiger: Durchschnittlich 130 Sicherheitsverstöße konnte ein Unternehmen verzeichnen – und damit 27,4% öfter als im Vorjahr. Insbesondere Ransomware-Attacken haben zugenommen; sie finden fast doppelt so oft statt.
Kosteneffektive Maßnahmen gegen die wachsende Bedrohung sind vor allem Security Intelligence Systeme und umfassende Cyber- sowie User- Analytics. Weniger effektiv erwiesen sich in der Studie extensive Data Loss Prevention und ausufernder Perimeterschutz. Wenngleich beide in ihrer Basisausführung sehr nützlich sind, können sie keinen übergreifenden Schutz bieten und sollten daher nur in Kombination mit anderen Sicherheitsvorkehrungen eingesetzt werden.
Für die Cost of Cybercrime Studie befragten Accenture und das Ponemon Institute mehr als 2000 Sicherheits- und IT-Verantwortliche aus über 250 Organisationen in 7 Ländern. Der Tenor war eindeutig: Sicherheitsvorfälle geschehen häufiger und fallen immer drastischer aus. Unternehmen sollten IT-Sicherheit daher höchste Priorität einräumen.