Das Verarbeiten von Daten in der Cloud verspricht viele Vorteile: Das Vorhalten von Dateien in der Cloud ist wesentlich kostengünstiger als lokale Datenhaltung auf eigenen Maschinen. Zudem eignet sich die Cloud gleichermaßen hervorragend für das Outsourcing von Infrastrukturkomponenten ebenso wie für verteilte Arbeitsplatzstrukturen mit heimbasierten oder mobilen Arbeitsplätzen. Doch gleich, wie attraktiv die Integration einer Cloud in unternehmerische Datenstrukturen auch sein mag, bei der Implementation von cloudbasierten Lösungen spielt die Datensicherheit eine große Rolle, da es sich prinzipbedingt bei einer Cloud um ein öffentliches Netz handelt.
Um Datensicherheit zu gewährleisten, ist es für jedes Unternehmen, welches in der Cloud basierte Daten speichern will, erforderlich, zunächst die Risiken der Digitalisierung und der teilweisen Auslagerung von Daten in eine Cloud zu identifizieren und zu verstehen. Im nächsten Schritt können dann entsprechende Maßnahmen zum Schutz der möglicherweise sensiblen Daten ergriffen werden. Bei der Nutzung von cloudbasierten Diensten sollte das Unternehmen grundsätzlich dieselben Sicherheitsstandards implementieren, die es bisher auch für seine klassische IT-Infrastruktur angewendet hat.
Die Sicherheitsziele Vertraulichkeit, Integrität, Verfügbarkeit, Authentizität, Zuständigkeit, Verlässlichkeit und Schutz der Privatsphäre bilden die Grundlage der IT-Sicherheit in der klassischen Infrastruktur. Nicht anders darf es bei der Anwendung von Cloud-Infrastrukturen sein.
Cloud-Anwendungsarchitekturen bestehen stets aus Elementen der drei Cloud-Referenzmodelle: Infrastructure-as-a-Service (IaaS), Platform-as-a-Service (PaaS) und Software-as-a-Service (SaaS).
Mit dem Dienst IaaS bietet der Cloud-Anbieter lediglich die physische oder virtuelle Infrastruktur an. Auf dieser Ebene ist der Benutzer der Administrator der Netzwerk- und Systeminfrastruktur, Anwendungen und Daten – und muss sich um deren Sicherheit kümmern. Mit PaaS verwaltet der Cloud-Provider die gesamte Infrastruktur, einschließlich Middleware-Komponenten wie Datenbanken. Die Anwendung und der Dateninhalt schließlich kommen vom Cloud-Anwender. Der Sicherheitsaufwand für die selbst verwalteten Bestandteile sinkt hier deutlich, da der Provider den Infrastrukturschutz übernimmt. Das Referenzmodell SaaS bedeutet, dass ein Cloud-Provider alles von der Infrastruktur bis hin zur Applikation bereitstellt – der Cloud-Anwender fügt nur die Daten hinzu und greift darauf zu. Damit muss ein Unternehmen mit SaaS lediglich für einen sicheren Umgang mit den Daten im Büro selbst sorgen.
Dass zu jedem Zeitpunkt die Sicherheit der Cloud-Infrastruktur hinsichtlich der o.g. Ziele erfüllt ist, bedeutet bei jedem Referenzmodell einen anderen Aufwand. Bei der Entscheidung für ein Cloud-Modell kann dies ausschlaggebend sein.