Gute Nachricht für das Klima: Die deutsche Industrie arbeitet besonders energieeffizient. Das fand eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln heraus. Demnach belegt Deutschland in einem Vergleich von 23 Industrieländern den dritten Platz. Effektiver waren nur Dänemark und Großbritannien. Sie benötigten für eine Wertschöpfung von 1000€ je 48 bzw. 71 Öleinheiten. Deutschland und Frankreich teilen sich den dritten Platz mit jeweils 76 Öleinheiten.
Laut Leiter des Bereichs Wissenschaft am IW, Hubertus Bardt, sei die hiesige Industrie auf einem so hohen Standard, dass die Energieeffizienz durch neue Vorgaben nicht mehr weiter gesteigert werden könne. Insbesondere die energieintensiven Industriezweige sehen derzeit noch keine Möglichkeiten, ihren Energieverbrauch weiter zu senken.
Eine noch größere Energieeffizienz werde laut Bardt erst entstehen, wenn Unternehmen in neue Technik investierten. Dies geschehe zumeist jedoch nicht aufgrund von Energieeffizienz sondern zur Herstellung neuer Produkte oder zur Verbesserung der Produktion. Für mehr Energieeffizienz hält das IW deshalb zusätzliche Verbesserungen der Investitionsbedingungen für nötig. Dazu zählt es vor allem einen Abbau von Bürokratie und eine Lösung des Fachkräftemangels.
Im Vergleich zu einer Erhebung des IW von 2008 hat sich die deutsche Wirtschaft aber deutlich verbessert: Vor 9 Jahren benötigte die deutsche Industrie noch 93 Öleinheiten pro 1000€ Wertschöpfung. Damals war nur Großbritannien effektiver gewesen.
Die Darstellung der industriellen Energieeffizienz gibt zwar Aufschluss über den durchschnittlichen Energieaufwand pro Werteinheit, betrachtet jedoch nicht die Branchen der einzelnen Länder. So können Verlagerungen ins Ausland, gestiegene Importe energieintensiv hergestellter Produkte, die Auslastung und Modernität von Anlagen sowie der jeweilige Wechselkurs die Wertung beeinflussen.