Industrie 4.0 als Realität – Konsequenzen zum Cyberschutz für Maschinenbauer

Der Maschinenbau ist einer der wichtigsten Industriezweige Deutschlands. Man würde annehmen, diese Kernindustrie würde dementsprechend in allen Bereichen gut geschützt – doch mitnichten. Auch der Maschinenbau sieht sich großen Gefahren im Netz ausgesetzt. Viele Maschinenbauer fürchten sich vor Cyber-Attacken und sehen sich dagegen nicht ausreichend vorbereitet. So das Ergebnis einer Umfrage, die der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau, VDMA, veranlasst hat. 

Viele Gefahren lauern

Maschinenbauer sehen ihre Netzwerke, wie die Produktions-IT oder verwendete E-Mail-Accounts durch Angriffe gefährdet. Besonders groß ist die Gefahr, dass vertrauliche Firmendaten oder personenbezogene Informationen nach außen dringen könnten. Befürchtet werden zudem Unterbrechungen im Betriebsablauf, die aus Sicht vieler Firmen schlimmer sind als ein Reputationsschaden. Zudem könnten Betriebe in Regress genommen werden, wenn sich Unbefugte Zugang zu sensiblen Daten verschaffen. Konkret kann dies geschehen, indem Firmenmitarbeiter einen Anhang einer E-Mail öffnen, die einen Virus enthält, wodurch sich wiederum ein Hacker einen Zugang zu internen Informationen einer Firma verschafft. 

Hinzu kommt, so die Meinungsumfrage, dass zahlreiche Firmen keinen ausreichenden Schutz vor Cyberattacken besitzen. Die IT ist häufig veraltet und nicht klar reglementiert, woraus sich wiederum unklare Zuständigkeiten ergeben. Experten empfehlen daher, die finale Verantwortung in der Top-Etage unterzubringen. 

Große Schäden durch Cyber-Attacken

Etwa 60 Prozent der befragten Firmen gehen davon aus, dass Schäden, die durch unbefugte Angriffe von außen entstehen können, 500.000 bis 1 Million Euro betragen können. Hinzu kommen Vertragsstrafen wegen verzögerter Lieferungen an Kunden, Kosten für Rechtsberatung, Schadenersatzansprüche und Aufwendungen für Berater. Etwa 88 Prozent der Unternehmen sind zudem nicht gegen Angriffe versichert.

Dennoch sollten sich Maschinenbauer darüber im Klaren sein, dass Maschinen und Anlagen immer stärker durch das Internet vernetzt sind und die Industrie 4.0 entsprechende Absicherungen zwingend nötig hat.

An der Umfrage beteiligten sich 244 Firmen, von denen sich hauptsächlich kleinere und mittlere Unternehmen äußerten.