Maschine-zu-Maschine-Kommunikation ebnet den Weg zu neuen Arbeitsprozessen, die heute in der Industrie 4.0 Fuß fassen. Die Folge sind neue Interaktionsmodelle, welche die Kommunikation zwischen verschiedenen Maschinen einerseits, Maschinen und Menschen andererseits, neu definieren lassen.
Die Maschine-zu-Maschine, kurz M2M, ist eine Kommunikationsform, die zwischen zwei beliebigen Maschinen ohne manuellen Menscheneingriff stattfindet. Unter „Maschinen“ werden in diesem Zusammenhang Systeme verstanden, die computerbasiert sind. Dazu gehören beispielsweise Rechner und Mobiltelefone, Feld- und Steuergeräte, Fernwartungs- und Telematikeinrichtungen. Als Basis für die M2M-Kommunikation dienen Funktechniken, deren Flexibilität und Fernsteuerung ortsungebundene Einsatzmöglichkeiten schaffen.
Während ursprünglich die M2M-Kommunikation im Bereich Telemetrie dominierte, findet sie heute vermehrt in der Industrie ihre Anwendung. Diesen Erfolg verdankt die M2M-Kommunikation vornehmlich den drahtlosen Sensornetzwerken, die sehr gut unter anderem in den Bereichen Logistik- und Transportmanagement, Sicherheit und Überwachung, Energieerzeugung und -verteilung einsetzbar sind. Darüber hinaus wird die M2M-Kommunikation als Voraussetzung für Industrie 4.0 angesehen.
Die M2M-Kommunikation wird auch in Zukunft die Weiterentwicklung des Interaktionsmodells für Industrie 4.0 unterstützen. Eine wichtige Rolle spielt dabei ein industrielles M2M-Kommunikationsprotokoll (OPC Unified Architecture), welches darauf abzielt, einen sicheren und zuverlässigen Austausch von Daten und Informationen zu ermöglichen. Das Resultat ergibt eine horizontale und vertikale Integration aufeinander abgestimmter Prozesse im Unternehmen in Richtung Internet der Dinge (IoT).
Die schnelle und flexible Kommunikation zwischen verschiedenen Maschinen in Arbeitsprozessen wird zugleich die Aufgaben und Anforderungen an Menschen im Unternehmen verändern. Die fachliche und menschliche Kompetenz der Mitarbeiter wird sich auf deren Fähigkeit stützen, mit den Produktionsrobotern und Maschinen reibungslos zu kooperieren. Laut Schätzungen der International Federation of Robotics (IFR) kommen schon heute weltweit im Schnitt 74 Produktionsroboter auf 10.000 Mitarbeiter zum Einsatz.
Die Weiterentwicklung und Anwendung der M2M-Kommunikation in Industrie 4.0 lässt viele Fragen bezüglich der Absicherung offen. Dies zeigt den Bedarf nach nachhaltigen Konzepten, welche unerwünschte Kommunikationsbeziehungen zwischen den Maschinen reduzieren können. Weil die Abschottung aufgrund des Ansatzes von Industrie 4.0 als unmöglich erscheint, gehen die Diskussionen um die Sicherheit in einer IT-Infrastruktur sowie die Verwendung von Verschlüsselungszertifikaten weiter.