Nano Influencer: Je kleiner, desto besser?

teaserNano Influencer: Je kleiner, desto besser?

Dass Influencer Marketing in den Agenturen und Unternehmen angekommen ist, ist unbestreitbar. Deutlich wird dies spätestens an der Ausdifferenzierung, die die Branche gerade erfährt. Nun kommt der neuste Trend im Social Media Influencing auf: Sog. Nano Influencer sollen noch näher an der Zielgruppe sein und so noch bessere Ergebnisse zeitigen. Doch was genau steckt dahinter?

Seinen Ursprung haben die Nano Influencer in der Beobachtung, dass selbst bei Microinfluencern (10.000+ Follower) Authentizität und Interaktionsrate unter Marketingkooperationen sowie deren Kennzeichnungspflicht leiden. Da so nicht mehr die gewünschten Ergebnisse erzielt werden konnten, hat sich der Blick weiter verschoben: Dadurch wurden Nano Influencer, also reguläre Nutzer und Accounts bis 10.000 Follower für die Werbetreibenden attraktiv. Deren digitales Netzwerk besteht in der Hauptsache aus Freunden, Familie und Bekannten. Folglich könnten Nähe und Vertrauen in den Sozialen Netzwerken nicht höher sein. Die Interaktionsrate beträgt bei Profilen mit weniger als 1000 Followern etwa 8 %. 

Nano Influencer haben jedoch noch weitere Vorteile zu bieten: Da sie keine haupt- oder nebenberuflichen Influencer sind, sind ihre Vergütungsansprüche (auch aufgrund der geringeren Reichweite) niedriger. Zudem sind sie zahlreich. Allein in Deutschland gibt es beispielsweise 15 Millionen Instagram-Nutzer. 

Das Ausweichen auf kleine Social-Media-Accounts besitzt noch ein weiteres Kernmerkmal. Da diese Nano Influencer bisher keinerlei Werbung auf ihren Profilen gezeigt haben und das auch nicht im größeren Stil betreiben, lassen sie sich für eine Kooperation nur gewinnen, wenn sie wirklich von dem Produkt überzeugt sind. Damit nähern Nano Influencer sich wieder stärker dem ursprünglichen Ideal von Influencer Marketing an: Damals galt es, Produkte in ihrem regulären Alltagsgebrauch zu zeigen und aus wirklicher Überzeugung eine Produktempfehlung auszusprechen. Genau das können Nano Influencer als Brand Lovers wieder aufgreifen. Statt kuscheln mit dem Waschmittel oder Baden mit der Mini-Salami könnten glaubwürdige Postings das Influencer Marketing aus der Krise holen. 

Gleichzeitig gibt es verschiedene weitere Möglichkeiten, dass diese Brand Lovers sogar unentgeltlich für „ihre“ Marke tätig werden:

  1. Online-Gewinnspiele: Der Aufruf, unter einem bestimmten Hashtag ein Foto oder ein markenbezogenes Zitat zu posten, kann schnell viral gehen, wenn die Aufgabe das Interesse der Zielgruppe weckt. Wichtig ist, die Kampagne entsprechend zu bewerben, sodass viele Teilnehmer generiert werden. Diese wiederum verbreiten das Unternehmen aufgrund des Hashtags ganz automatisch in ihren eigenen Netzwerken. Wichtig ist lediglich, dass die Gewinne auch einen entsprechenden Anreiz bieten.
  2. Veranstaltungen: In digitalen Zeiten hinterlassen echte Veranstaltungen vor Ort einen besonderen Eindruck auf Menschen. Sie zeigen, dass sich eben doch nicht alles digital abspielt. In dieser emotionalen, (hoffentlich) begeisternden Situation teilen Besucher gerne ihre Eindrücke mit ihrem Umfeld – heute eben über Social Media.
  3. Einsatz von Event-Hashtags und Fotosituationen: Wer das Veranstaltungsmarketing maximal effektiv angehen möchte, sollte keinesfalls vergessen, einen Event-Hashtag zu vergeben und diesen prominent auf der Veranstaltung zu platzieren. Fotoboxen, eigene Event-Filter oder Action Cams bieten einen zusätzlichen Anreiz, den Hashtag zu verwenden und die Marke ins Internet zu tragen.

Darüber hinaus gibt es noch weitere Möglichkeiten, Nano Influencer in das eigene Markengeschehen einzubinden. Auch die Online-Recherche nach aktuellen Themen der Nano Influencer kann dabei hilfreich sein. Da sie keinen Grund haben, sich online zu verstellen, stammt von ihnen das ehrlichste Feedback insbesondere dann, wenn sie vorher keine Anreize zur positiven Markenberichterstattung erhalten haben.  

Datum: 17 August 2018, 10:08 am
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