Studie beweist: Cyberstress belastet Online-Nutzer
Die finanziellen Folgen von Cyberangriffen sind hinlänglich bekannt: 31 Milliarden Euro kosten sie die deutsche Wirtschaft Jahr für Jahr. Weniger Beachtung wurde bisher den daraus resultierenden Konsequenzen für die Mitarbeiter geschenkt. Jetzt zeigt eine aktuelle Kaspersky-Studie: Angst vor Cyberkriminalität und Datenpannen erzeugt Cyberstress!
Berichterstattung führt zu gesteigertem Stresslevel
Auslöser für das gestiegene Stresslevel sind einschlägige Berichterstattungen in den Medien: 69% der Befragten gaben an, sich durch Nachrichten über Datenmissbräuche gestresst zu fühlen. 66% hielten die Menge der online über sie gespeicherten Informationen für unüberschaubar. Dieser fehlende Überblick über sensible Daten, so die Studie, erzeuge ebenfalls ein Stressgefühl.
Dabei sorgen sich die Nutzer überwiegend um ihre privaten Geräte und Accounts (58%). Immerhin fast jeder zweite (48%) befürchtet, auch am Arbeitsplatz Opfer eines Cyberangriffs zu werden. Die etwas optimistischere Einstellung im Business-Umfeld liegt zum einen an einer üblicherweise professionellen IT Security am Arbeitsplatz, zum anderen am eher dienstlich orientierten Nutzungsverhalten der Mitarbeiter.
Vorgehen gegen Kontrollverlust
Frank Schwab, Medienpsychologe an der Uni Würzburg, hält die Angst für nachvollziehbar: Cyberstress entstehe aus einer Angst vor Kontrollverlust. Insbesondere die Angreifbarkeit ihres eigenen Online-Lebens werde den Nutzern durch das Bekanntwerden von Datenvorfällen bewusst. In den kommenden Jahren dürfte das Phänomen „Cyberstress“ sogar noch weiter an Bedeutung gewinnen. Dass die Forschung hier erst am Anfang steht zeigt die bislang überschaubare Faktenlage seriöser Medienpsychologischer Forschung.
Als Gegenmaßnahme rät Kaspersky dazu, durch Information und Schutz das fehlende Kontrollgefühl wieder herzustellen. Konkret kann sich das im Löschen nicht benötigter Konten, im Einhalten gängiger Security-Empfehlungen und in der Verwendung geeigneter Lösungen zeigen.
