Wahre Leistungsträger gibt es in Unternehmen zumeist nicht viele. Umso erschreckender ist es, wenn ein solcher sich plötzlich im Unternehmen zurückzieht. Eine Vermutung drängt sich auf: Womöglich ist dieser Mitarbeiter unzufrieden und denkt daran, den Arbeitgeber zu verlassen. Was nun?
Solange das Kind noch nicht in den Brunnen gefallen ist, lohnt es sich, ein ergebnisoffenes Gespräch unter vier Augen mit der betreffenden Person zu führen. Bitten Sie den Mitarbeiter dazu in einer ruhigen Minute um einen Termin. Es empfiehlt sich, das Thema noch nicht zu verraten, aber zu versichern, dass es sich um nichts Gravierendes handelt. Für den eigentlichen Termin sollten Sie einen ruhigen, entspannten Ort aussuchen und genügend Puffer einplanen.
Legen Sie dem Mitarbeiter zu Beginn des Gesprächs kurz, aber eindeutig dar, wie Sie die Situation empfinden. Unterstellen Sie dabei nichts, sondern beschreiben aus Ihrer Warte, wie die Situation auf Sie wirkt und was Sie befürchten. Äußern Sie Ihr Bedauern, sollte der Ausstieg tatsächlich geplant sein. Im Idealfall wird der Mitarbeiter direkt Stellung auf Ihre Vermutung nehmen. Sie sollten dann nur noch Verständnisfragen stellen. Bereiten Sie sich jedoch darauf vor, unerfreuliche Dinge zu hören, von denen Sie bisher nichts wussten.
Egal, wie der Mitarbeiter antwortet, sollte es stets Ihre Devise sein, den betreffenden Mitarbeiter wertzuschätzen und das Bedürfnis auszudrücken, eine solide Mitarbeiterbeziehung aufzubauen. Bereiten Sie sich außerdem auf unterschiedliche Reaktionen vor:
Übrigens: Ein solches Gespräch lässt sich auch dann führen, wenn die Kündigung bereits überraschend auf dem Schreibtisch gelandet ist. Selbst wenn die Kündigung nicht mehr zurück genommen wird, kann eine Erklärung der Gründe wertvolle Hinweise auf die eigene Unternehmenskultur und Arbeitsweise liefern.