Frauen in der Finanzbranche, eine seltene Spezies?!
Noch immer sind in der Finanzbranche kaum Frauen zu finden. Und das aus unterschiedlichsten Gründen: Viele empfinden die Jobs der Branche als zu männerlastig, zu unmoralisch und häufig auch als zu familienunfreundlich. Gleichzeitig versuchen viele Banken, Versicherungen und Vermögensverwalter weltweit bereits seit Jahren mehr Frauen einzustellen und damit ihren Ruf als Männerdomäne abzulegen – auch, um das eigene Wachstum zu beflügeln. Bislang hatten sie damit keinen Erfolg.
Kaum Bewerbungen von jungen Frauen
Dis bisher getroffenen Maßnahmen, die jungen Frauen die Finanzbranche schmackhaft machen sollten, haben nicht zu dem gewünschten Ergebnis geführt. Um die Gründe dafür herauszufinden, wurden in einer Studie über 1.100 Studenten und Studentinnen aus unterschiedlichen wirtschaftswissenschaftlichen Studiengängen befragt. Ungefähr die Hälfte der Probanden war weiblich und hatten ein Durschnittsalter von 23 Jahren. Darin zeigte sich: Die Finanzbranche hat immer noch ein angekratztes Image. Das gaben sowohl die männlichen wie auch die weiblichen Befragten an. Es wurde zudem ersichtlich, dass diese Tatsache junge Männer deutlich weniger abschreckt. In der Umfrage gaben viele von ihnen an, dass die Finanzbranche ein sehr attraktives Berufsfeld ist. Das sehen viele Frauen leider komplett anders.
Warum wollen kaum Frauen in die Finanzbranche?
Fast die Hälfte der in der Studie befragten weiblichen Studentinnen sagte, dass es sie stören würde, wenn ihr Geschlecht in einem Unternehmen deutlich unterrepräsentiert ist. Zudem werden Firmen aus der Finanzindustrie häufig als familienunfreundlich eingeschätzt, was viele junge Frauen ebenfalls abschreckt. In der Studie wurde deutlich, dass Letztere es wichtiger als ihre männlichen Kollegen finden, das ihre eigenen Moralvorstellungen mit den jeweiligen Voraussetzungen im Job übereinstimmen. Die meisten der weiblichen Befragten gehen davon aus, dass der Finanzsektor diese Punkte nicht erfüllt.
Schließlich bewerben sich viele Frauen nicht bei Versicherungen oder Banken, weil sie vermuten, dass sie später im Job deutlich weniger Geld verdienen würden, als ihre männlichen Kommilitonen. Wenn die Unternehmen sich mehr weibliche Mitarbeiterinnen wünschen, ist das ein Punkt, der geändert werden muss.
