„Wenn der Wind der Veränderung weht, bauen die einen Mauern und die anderen Windmühlen.“ Bereits dieses chinesische Sprichwort macht deutlich, dass niemand sich dauerhaft gegen Veränderungen und Wandel wehren kann. In Zeiten der Digitalisierung gewinnt diese Weisheit noch größeres Gewicht. Immer stärker kristallisiert sich heraus, dass nur diejenigen die Transformation zum digitalen Unternehmen überstehen werden, die sich diesen Veränderungsprozessen offen und aufgeschlossen zeigen. Dazu berufen sie immer öfter einen sog. Change Manager entweder aus den eigenen Reihen oder extern, um die anstehenden Veränderungen bestmöglich zu managen und zu kommunizieren.
Change Management bedeutet jedoch nicht, dass der zuständige Manager sämtliche Veränderungen aus eigener Kraft zu bewältigen hat. Vielmehr ist diese Person diejenige, die den unweigerlich ablaufenden Wandlungsprozessen eine Richtung und Form gibt, sowie Stakeholder zu diesen Prozessen motiviert. Ein Change Manager muss daher gleichzeitig weitsichtig und nah an den Menschen sein. Doch was zeichnet den perfekten Change Manager aus?
Veränderungen im Unternehmen äußern sich zumeist in Form von Projekten, die im Laufe der Zeit verstetigt werden. Daher sind erfahrene Projektmanager auch als Change Manager gern gesehen. Wer schon mehrmals langwierige und komplexe Projekte erfolgreich gemeistert hat, kommt auch mit möglicherweise unklaren Change-Bewegungen besser klar. Zudem verfügen Projektmanager über eine strukturierte Methodik und sind geübt mit kritischer Projektdistanz.
Als Change Manager ist es unabdinglich, alle Beteiligten für die anstehende Veränderung begeistern zu können. Nur wenn es der Person gelingt, sowohl Mitarbeiter als auch Führungskräfte nachhaltig von einer Kooperation zu überzeugen, kann der Change gelingen. Dementsprechend benötigen Change Manager ausgefeilte Kommunikationsfähigkeiten und eine hohe emotionale Intelligenz, um jederzeit auf ihre Gesprächspartner eingehen zu können. Sie sollten außerdem gute Beziehungen zu allen Beteiligten aufbauen und halten können, um bei potenziellen Stolpersteinen direkt zu reagieren, ohne Stakeholder zu verprellen.
Umfangreiche Erfahrung und Verständnis im Umgang mit verschiedenen Business-Formen sind für einen Change Manager unerlässlich. Das gilt jedoch nicht nur für allgemeine Betriebsformen, sondern insbesondere auch für den spezifischen Business Case: Detaillierte Einsicht und Verständnis des Kerngeschäfts sind absolute Pflicht! Nur dann hat ein Change Manager eine realistische Chance, den anstehenden Wandel mit allen Auswirkungen auf das konkrete Unternehmen richtig einzuschätzen.
Allen Beteiligten sollte jedoch klar sein, dass der Inbegriff von Wandel dessen Ungewissheit ist. Selbst mit dem besten Change Manager und der besten Vorbereitung können Veränderungsprozesse scheitern oder sich letztlich als unwirtschaftlich erweisen. Dann sollte man sich von dem Projekt verabschieden und die nächste Zukunftsvision – den nächsten Change – ausarbeiten.