Sicher unterwegs: So kommen Geschäftsdaten auf Reisen nicht abhanden

teaserSicher unterwegs: So kommen Geschäftsdaten auf Reisen nicht abhanden

183,4 Millionen Geschäftsreisen unternahmen Mitarbeiter deutscher Unternehmen im Jahr 2016. Doch trotz zunehmender Vernetzung und Einführung des mobile Workplace erfordern nicht wenige Projekte noch persönliche Präsenz. Immer mit dabei: Der eigene Geschäfts-Laptop. Darauf befinden sich alle notwendigen Präsentationen, Daten und weitere arbeitsnotwendigen Dokumente, um unterwegs weiterarbeiten zu können. Doch Vorsicht: Gerade, unterwegs bieten sich Dieben und Spionen zahlreiche Gelegenheiten, um Geräte und Daten zu entwenden. Deswegen sollten Dienstreisen auch aus Perspektive der IT-Sicherheit gründlich vorbereitet werden. Diese Tipps helfen Ihnen dabei:

 

Reisevorbereitung

  1. Neben einem gültigem Visum und Pass ist es sinnvoll, sich für den Fall der Fälle die Kontaktdaten der deutschen Vertretung im Ausland sowie der eigenen rechtlichen Vertretung zu notieren. Kommt es zur Befragung, besteht oftmals keine Möglichkeit mehr, diese zu recherchieren.
  2. Generell gilt die Devise: So viele Daten wie nötig, so wenig Daten wie möglich. Nehmen Sie nur die Dokumente mit auf Reise, die Sie wirklich benötigen werden. Sichern Sie den Rest auf einem anderen Gerät im Unternehmen als Backup.
  3. Überlegen Sie in diesem Zug, ob es sinnvoll ist, temporäre Geräte in Betrieb zu nehmen. So können Sie absolut sicher sein, dass keine zusätzlichen Unternehmensgeheimnisse den Betrieb verlassen.
  4. Installieren Sie auf allen Geräten für die Reise ein VPN, damit Sie öffentliches WLAN gefahrenlos verwenden können.
  5. Updaten Sie das Betriebssystem und alle Programme vor Reiseantritt. So sind Sie gegen alle bekannten Sicherheitslücken abgesichert.

Bei der Einreise

  1. Beachten Sie: Die Einreise ist trotz gültigen Visums in kein Land garantiert. Sollte ein Grenzbeamter Sie abweisen, besteht Ihre einzige Chance daran, sich höflich zu verhalten und respektvoll versuchen, nachzuverhandeln.
  2. Schalten Sie alle Geräte vor der Reise komplett aus. Nur so sind Verschlüsselungen vollumfänglich in Betrieb und Ihre Geräte können nicht ohne Ihr Wissen ausgelesen werden.
  3. Sie müssen Grenzbeamten auf deren Wunsch hin Zugang zu Ihrem Laptop oder Accounts gewähren, wenn Sie einreisen möchten. In diesem Fall sollten Sie den Prozess jedoch dokumentieren sowie den Beamten nach Namen und Dienstnummer fragen. Wechseln Sie direkt nach der Überprüfung alle Passwörter. Weigern Sie sich, diese Daten freizugeben, könnte es geschehen, dass Ihr Gerät beschlagnahmt, Ihnen die Einreise verweigert wird oder Sie festgenommen werden. Versuchen Sie nicht, die Daten zu löschen, da das als Versuch, belastendes Material zu vernichten gewertet werden könnte. Das ist in vielen Ländern eine Straftat.
  4. Haben Sie das Pech und landen in einer regulären Befragung vor der Einreise, sollten Sie in jedem Fall ehrlich und höflich antworten. Kommt Ihnen das gesamte Szenario jedoch sehr ungewöhnlich vor, sollten Sie wiederum höflich nach einem Vorgesetzten fragen.

 

Während der Reise

  1. Achten Sie auf der Dienstreise darauf, Boardingpass und Dokumente nicht versehentlich offen liegen zu lassen. Nicht nur können sie so leichter entwendet, die Daten können von Fremden ebenfalls abgelesen werden („Visual Hacking“). Haben Sie dementsprechend immer einen Blick auf Ihre Umgebung.
  2. Im gleichen Zug sollte man möglicherweise auf (private) Social Media Aktivitäten verzichten, soll die Reiseplanung geheim bleiben.
  3. Pässe und andere wichtige, aber nicht benötigte Daten sollten immer im Hotel-Safe und nicht im Safe des Zimmers verwahrt werden. Auf keinen Fall sollten Geräte und Unterlagen offen im Zimmer liegen bleiben.
  4. Alternativ könnten entfernbare Festplatten verwendet werden: Diese können Sie durchgängig bei sich führen, während das eigentliche Gerät im Hotelzimmer verbleibt.
  5. Um sicherzustellen, dass Handy und Co. nicht kompromittiert werden, sollten diese nur mit dem eigenen Ladegerät und keinesfalls an fremden USB-Kabeln geladen werden.
  6. Gleiches gilt für fremde USB-Sticks: Öffnen Sie diese nicht!
  7. Nutzen Sie außerdem keine öffentlichen oder geteilten Computer für sensible Daten, wenn Sie auf Reisen sind. Auch hier könnten sich Hacker verstecken.
  8. Kommunizieren Sie mit dem heimatlichen Unternehmen nur über sichere Kanäle. Dafür bieten sich verschlüsselte E-Mails und eigene Messenger an.
Datum: 9 March 2018, 12:03 pm
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