Kann ein Erdgas-Fahrzeug eine Alternative zum E-Auto sein?

teaserKann ein Erdgas-Fahrzeug eine Alternative zum E-Auto sein?

Die Mobilitätswende und wie das E-Auto dabei helfen kann sind derzeit die Top-Themen in der Politik. Doch bei dieser Option werden andere Antriebsarten oft vergessen. Vor allem ein Hidden Champion: Erdgas betriebene Autos sind ebenfalls eine praktikable umweltfreundliche Alternative zum Diesel. Insbesondere für den eigenen Fuhrpark kann der CNG-Antrieb eine sinnvolle und kostengünstige Lösung sein.

 

Natürlich vorkommendes Gas, das sauber verbrennt

Erdgas in der CNG-Variante („Compressed Natural Gas“) hat einen deutlich höheren Energiegehalt als Benzin. Im Gegenzug zum ebenfalls vorkommenden LPG (Liquified Petroleum Gas) handelt es sich nicht um ein Abfallprodukt bei der Erdölraffiniation, sondern um ein natürlich vorkommendes Gasgemisch. Auch deswegen verbrauchen Erdgas-Fahrzeuge im Schnitt nur die Hälfte im Vergleich zum Benziner und immerhin ein Drittel weniger als Diesel. Zusätzlicher Bonus: Bis mindestens 2026 hat das Bundeskabinett eine Steuererleichterung für Erdgas als Kraftstoff beschlossen. Der Kilogramm-Preis für CNG liegt damit weiterhin deutlich unter dem von anderen Kraftstoffen.

 

Bei der Verbrennung von Erdgas im Motor entstehen signifikant weniger Stickoxide, Kohlenmonoxide und CO2 als in herkömmlichen Fahrzeugen. Dass nahezu keine Rußpartikel ausgestoßen werden, spricht außerdem für ihre Umweltfreundlichkeit. Das schlägt sich auch in den fälligen Steuern für ein Erdgas-Auto nieder; denn diese müssen in der Regel keinen CO2-Aufschlag bei der Kfz-Steuer bezahlen.

 

Erdgas ist keine umfassende Antriebslösung

Doch auch wenn VW plant, bis 2025 eine Million Erdgasfahrzeuge auf Deutschlands Straßen zu sehen und das bestehende Netz mit derzeit 900 Tankstellen deutlich ausbauen möchte, ist Erdgas nicht die Lösung für alle Probleme: Da es ebenso wie Mineralöl natürlich vorkommt, sind die verfügbaren Mengen begrenzt. Die derzeit bekannten Erdgasquellen reichen bei gleichbleibendem Verbrauch noch für gute 50 Jahre – dann ist Schluss. Deswegen gehen Experten derzeit davon aus, dass Erdgas nur eine mittelfristige Lösung darstellt, bis sich die Vollhybridisierung vollzogen hat beziehungsweise die steuerlichen Vorteile wegfallen.

 

Fuhrparks können trotzdem profitieren

Für einen Fuhrpark mit akutem Bedarf – und entsprechenden Tankstellen in der Nähe–, könnte sich ein Erdgasfahrzeug heute jedoch lohnen. Mit einer Erdgas-Reichweite von über 300km und einem Benzin-Zusatztank für mindestens weitere 150km eignet es sich besonders für kürzere und mittlere Strecken im Arbeitsalltag. Für längere Strecken gibt es inzwischen gute Routenplaner.  

Datum: 22 February 2018, 12:02 pm
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