Vermehrt greifen selbst große Unternehmen bei ihren IT-Strukturen auf Cloud-Lösungen zurück. Die Vorteile liegen auf der Hand: schnelle Skalierbarkeit, niedrige Kosten im Initialstadium und grenzenloser, flexibler Zugriff auf die Daten für jeden Zugangsberechtigten. Allerdings besitzen solche Cloud-Strukturen auch Kehrseiten. Welche das in erster Linie sind, beleuchtet dieser Artikel. Außerdem geht er gezielt der Frage nach, wie Unternehmer Gefahren bei der Cloud-Nutzung umgehen können.
Ein großer Gefahrenpunkt liegt bei der Abhängigkeit vom Cloud-Provider. Steigert dieser beispielsweise die Kosten, limitiert er das zur Verfügung stehende Datenvolumen oder steht plötzlich vor der Insolvenz, müssen Unternehmen wiederum die immense Herausforderung meistern, den gesamten Daten-Pool (zeitnah) auf andere Server umzuziehen. Gleichzeitig gibt es keine Fehlerausschlussgarantie durch den Provider: Ein Fehler beim Cloud-Provider bedeutet gemeinhin immer eine Nutzungseinschränkung bei den Cloud-Nutzern.
Vergleichbar ist dies mit der Entscheidung zwischen Hauskauf oder -miete. Wer mietet, ist vom Vermieter abhängig und muss gegebenenfalls einen Umzug in Kauf nehmen. Wer kauft, kann seinen Besitz hingegen selbst steuern und verwalten. Ein vermeintlich preislich attraktives Cloud-System kehrt sich daher für Unternehmen womöglich schon schnell in eine teure Kostenfalle um. Es lohnt sich mitunter, eigene IT-Strukturen aufzubauen, um diesem Problem aus dem Weg zu gehen.
Breit aufgestellte Cloud-Provider wie zum Beispiel Amazon können ihr Wissen über die auf ihren Clouds gespeicherten Daten zudem gegenüber ihrer Nutzer ausspielen und selbst ähnliche Geschäftsideen entwickeln. Die Datensicherheit stellt damit eine weitere kritische Komponente dar, die bereits in Prä-Cloud-Zeiten Unternehmen vor immense Herausforderungen gestellt hatte. Ebenso bleibt ungeklärt, ob Unternehmen mithilfe der Datenkenntnisse, die sie über ihre Kunden besitzen, hinsichtlich ihrer Produkte diskriminieren dürfen und einigen Kunden Leistungen anbieten, anderen hingegen nicht.
Ein ethischer Umgang mit Clouds muss daher gesellschaftlich erst noch erlernt und entsprechende Gesetze erarbeitet werden. Folglich sollten Unternehmer wohl überlegen, wie weit sie ins Cloud-Business eintreten.