Workaholics: Für die Arbeit (ver-)brennen?

teaserWorkaholics: Für die Arbeit (ver-)brennen?

Die Deutschen arbeiten gerne viel und sind darauf stolz. Was so die Nation zum Exportweltmeister macht, kann für den Einzelnen jedoch in eine schwerwiegende Krankheit resultieren: Workaholics sind unruhig, depressiv und körperlich beeinträchtigt. 

 

Jeder neunte Deutsche ist arbeitssüchtig

Wer ständig einen inneren Druck verspürt, beschäftigt zu sein und nur noch arbeiten möchte, ist arbeitssüchtig. Das fehlende Vermögen, sich zu entspannen und die Arbeit ruhen zu lassen, führt dazu, dass manch einer bis zur absoluten Erschöpfung weitermacht. Die Japaner haben für den daraus resultierenden Tod sogar einen eigenen Namen: Karoshi.

Eine AOK-Studie von 2013 fand heraus, dass nahezu jeder neunte Deutsche arbeitssüchtig ist. Obwohl Arbeitssucht alle Merkmale einer medizinischen Sucht erfüllt, ist sie keine klinisch anerkannte Krankheit. Doch die Gefährdung ist sehr real: Ganze 13% der deutschen Bevölkerung legen ein riskantes Verhalten an den Tag.

 

Workaholics werden nicht nur ernstlich krank, sondern leisten auch weniger

Zwar ist das Verhalten eines Workaholics unternehmensfördernd gedacht – der Betreffende arbeitet ja mehr als notwendig –, doch schlägt dies bei zunehmender Überarbeitung um. Arbeitssüchtige können sich schlechter konzentrieren, zeigen weniger Mitgefühl und werden ungeduldiger. Zudem möchten sie überall mitmischen. Das Unternehmen leidet also nicht nur durch die schlechte Gesundheit des Mitarbeiters, sondern auch durch die Beeinflussung des Arbeitsklimas.

 

Eine gute Unternehmenskultur etablieren

Deshalb ist eine entsprechende Unternehmenskultur, in der dauerhafte Überarbeitung geächtet wird, notwendig. Regelmäßige Pausen sollten fest etabliert werden, Überstunden sollten die Ausnahme bleiben. Außerdem sollten Vorgesetzte und Mitarbeiter delegieren, priorisieren sowie für sich und andere realistische Ziele setzen.

Engagement im Arbeitsleben ist wichtig – doch wenn nichts Anderes mehr Platz im Leben findet, wird auch dieses Verhalten ungesund. Unternehmen sollten ihre Mitarbeiter deswegen in einem gesunden Arbeitsethos aktiv unterstützen.

Datum: 12 October 2017, 10:31 am
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