Der neue Mitarbeiter mit der überzeugenden Vita bringt auch nach einem halben Jahr keine brauchbaren Ergebnisse. Die Kollegen in der Abteilung waren alle deutlich schneller eingearbeitet. Woran liegt es also bei dem Neuling?
Möglicherweise handelt es sich bei der Neueinstellung um einen Lowperformer. Das sind Mitarbeiter, deren Arbeitsleistung deutlich nachlässt oder den Ansprüchen ihres Arbeitgebers nicht genügt. Das Team, der Vorgesetzte und der Betroffene selbst leiden oft unter der ausbleibenden Leistung. Doch eine direkte Kündigung ist nicht nur schwierig, sondern oft nicht die Lösung des Problems. Denn das erhöhte Arbeitsvolumen bleibt bestehen, bis Ersatz gefunden ist.
Aus diesem Grund sollten Lowperformer nicht direkt vor die Tür gesetzt werden. Möglicherweise kann in einem entsprechenden Prozess das Problem sogar gelöst und der Lowperformer zu einem wertvollen Teammitglied entwickelt werden.
Gerade wenn es sich um langjährige Angestellte handelt, deren Leistung abgefallen ist, ist es wichtig, sich und dem Mitarbeiter die Situation zu verdeutlichen: Gibt es Zahlen die dies untermauern? Oder zeigt sich in der exakten Analyse, dass der Mitarbeiter aufgrund umfangreicherer oder komplizierterer Aufgaben langsamer geworden ist – de facto aber immer noch gleich viel leistet?
Möglicherweise zeigt sich in der Überprüfung der Benchmark aber auch, dass dem Mitarbeiter Wissen z.B. über die neue Unternehmenssoftware fehlt, ein Elternteil aufgrund schwerwiegender Erkrankung gepflegt werden muss oder er Opfer von Mobbing wird. Vorgesetzte können dann durch entsprechende Angebote oder Zielvereinbarungen mit dem Mitarbeiter handeln und eine Perspektive aufzeigen.
Manchmal kann es jedoch passieren, dass auch diese Unterstützung nicht ausreicht. Als letzte Lösung kann dann das Beschäftigungsverhältnis beendet werden. Für eine Kündigung aufgrund von Minderleistung muss diese jedoch gut dokumentiert sein.
Häufiger werden sich andere Gründe zeigen: Der langsame Neuling erklärt so im Gespräch, dass er sich in einer anderen Abteilung mit seinen Fähigkeiten besser einbringen könnte. Nach der Versetzung zeigt sich Erfreuliches: Schon bald gehört er dort zu den besten Mitarbeitern.