Ergonomische Arbeitsplätze werden im Zuge alternder Belegschaften immer wichtiger

teaserErgonomische Arbeitsplätze werden im Zuge alternder Belegschaften immer wichtiger

Wie der Schreibtischstuhl richtig eingestellt wird – Beine im 90° Winkel, Rücken in natürlicher Lordose an der Lehne, Unterarme im rechten Winkel zur Schreibtischplatte –, ist bekannt. Doch wie sehen ergonomische Haltungen in der Produktion und Montage aus?

 

Bedingungen am Arbeitsplatz nehmen Rücksicht auf den Menschen

Kann ein junger Rücken Fehlhaltungen noch ohne Schmerzen ertragen, sieht das im fortgeschrittenen Alter anders aus: Dann drohen chronische Verspannungen, Veränderungen oder gar Schlimmeres. Im Angesicht der alternden Gesellschaft wird die richtige Arbeitsergonomie damit in jedem Bereich zunehmend wichtiger. Dafür müssen Arbeitsplatz, -abläufe und Rahmenbedingungen Rücksicht auf den Menschen nehmen.

 

Neue Ergonomiekonzepte gemeinsam mit den Mitarbeitern entwickeln

Rationalisierungsmaßnahmen können Bewegungen am Arbeitsplatz reduzieren, doch nur um den Preis, dass statische Haltungen nach kurzzeitig höherer Effizienz schwerwiegende einseitige Belastungen mit sich bringen. Daher sollten Mitarbeiter immer in die Entwicklung von neuen Ergonomiekonzepten eingebunden werden. Sie erkennen Belastungen besser und müssen zudem Ausrüstung und Arbeitsmittel richtig nutzen können.

Ein guter Einstieg könnte ein Ergonomieworkshop im Unternehmen sein. Dabei können Belastungen aufgedeckt und gemeinsam Konzepte entwickelt werden. Denkbar wären ebenfalls digitale Assistenten, die Mitarbeiter bei der Montage beobachten und Hinweise auf falsche Bewegungen geben. So können falsche Haltungen von vornherein vermieden werden. An derartigen Konzepten wird aktuell jedoch noch geforscht.

Im Arbeitsalltag können Hebemaschinen Mitarbeiter jeden Alters bei der Verlagerung schwerer Teile unterstützen. Findet die Arbeit an einem Tisch statt, sollte dieser für eine optimale Gesamthaltung höhenverstellbar sein. Wichtige Arbeitsmittel sollten innerhalb des individuellen Greifraums, also dem ohne Drehen zu erreichenden Bereich, bereitgelegt werden.

 

Erhöhte Ergonomie steigert auch die Produktivität

Als Folge dieser Ergonomie-Maßnahmen sinken Ermüdungserscheinungen und Gesundheitsrisiken. Auf lange Sicht steigt damit die Produktivität durch eine sinkende Fehlerquote. Mitarbeiterschutz und Produktivitätssteigerung sind damit fest ineinander verwoben.

Datum: 10 August 2017, 12:07 pm
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